„Jetzt hat er es nicht mehr erfahren, was ihn so weit gebracht hat“, fing Pfarrer Silent seine Predigt an. Neben ihm war Sieghards Sarg in der Friedhofskirche aufgebahrt.
„Ich werde auf Wunsch der nächsten Angehörigen auch nicht davon erzählen, sondern lieber aus den Jahren vor dem Tag, an dem er – unter anderem – sein Gedächtnis verlor!“
Später am Grab, als die Hinterbliebenen Erde auf den Sarg warfen, sagte Valerie zu Hildie:
„Seinen Führerschein hat mein Bruder sich hart erkämpft, ihn erst bei der dritten Prüfung erhalten! Hast du wenigstens eine Kopie davon?“
„Ich sehe zu Hause einmal nach!“, erwiderte Hildie, nunmehr Witwe, während sie und ihre Schwägerin weiter zum offenen Grab schritten.
Tatsächlich war Sieghards Führerschein daheim eingescannt. Hildie ließ diesen Scan, mit Sieghards Bild, als Foto ausdrucken und hängte das Foto schließlich, in einem vergoldeten Rahmen, an den Grabstein.
Irgendwie makaber, dieser Ausdruck des Führerscheins am Grabstein! Was ist da wohl vorher passiert? Hört sich nach einer sarkastischen und ironischen Geschichte an. 😉
Zu diesem Thema hatte ich auch was geschrieben. Falls du Lust darauf hast, hier ist meine Ende einer Geschichte: HIER.
Mein aktuellen Beitrag aus dem Monat Juni handelt von Wünschen und Ängsten und ist : HIER zu finden.
GlG vom monerl
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