
Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Dies ist mein Beitrag für diese Woche.
Thema ist diesmal:
Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Geister gab es doch nun wirklich nicht, aber…” beginnt
Geister gab es doch nun wirklich nicht, aber dieser Fund gab einem doch zu denken, zumal er nicht weit von dem alten Schloss zutage getreten war.
Denn die Leiche hielt eine Glasscherbe in der Hand, die zu einem Fenster in der Kapelle des alten Schlosses passte. Dieses Fenster war freilich längst erneuert worden, doch war die Geschichte von der Erneuerung dieses Fensters genau überliefert.
„Ja, das passt zusammen!“, meinte dann auch Emil, der städtische Archivar.
Lime, seine Tochter, die das Schloss als Kuratorin betreute, ergänzte:
„Schon eine merkwürdige Fügung!“
Es war das Jahr 2100, und ein weiterer Gletscher in den Alpen war nun geschmolzen. Hochwasser war in den letzten Jahren häufig aufgetreten, wenn viel Schnee geschmolzen war. Und einmal im 16. Jahrhundert, um 1540, hatte es schon einmal einen besonders heißen Sommer gegeben.
„Bei lang anhaltendem Sonnenschein soll der Graf von Glaster im 16. Jahrhundert auf die Jagd gezogen sein. Dann aber gab es einen Wettersturz, er kehrte aber trotzdem nicht zurück …“
„… ja, und später wurde es kalt, und der Gletscher wuchs. Da begannen die Leute sich zu erzählen, der Geist des Grafen würde zurückkehren, wenn der Gletscher einmal schmolz!“
Dies erzählten Vater und Tochter einer Gruppe von Prominenten aus der Stadt, zu denen auch eine Journalistin gehörte. Sie fuhren fort:
„Die Leute erzählten sich auch, dass der Graf selbst besagtes Fenster in der Kapelle zertrümmert habe, damit
„Dafür haben wir nun offenbar den Beweis vor uns liegen!“
Jetzt fragte die Journalistin:
„Was, wenn es heute Nacht tatsächlich in dem Schloss spukener die Scherben davon als Glücksbringer anderswo verteilen konnte. Und eine dieser glückverheißenden Scherben soll er immer auf die Jagd mitgenommen haben!“ sollte?“
Da erwiderte nun der Bürgermeister:
„Sie können die nächste Nacht im Schloss verbringen!“
Dazu meinte Lime:
„Ja, gut; ich werde Ihnen die Räumlichkeiten zeigen! Bin gespannt, ob Sie nachts etwas herausfinden!“
„Ui, da bin ich auch schon gespannt!“, antwortete die Journalistin.
Am übernächsten Tag erschien ein Bericht im Lokalblatt, in dem unter anderem stand, dass nachts im Jagdzimmer mit den vielen Trophäen sowie in der Schlosskapelle seltsame Geräusche zu hören seien, wie ein Heulen.
Lime als Schlosskuratorin erklärte dazu, dass dies auch früher schon so gewesen sei. Dennoch kursierten in nächster Zeit immer wieder Gerüchte von einem Geist, der nach dem Schmelzen des Gletschers in das Schloss zurückgekehrt wäre.