![writing-friday[1]](https://norbertschimmelpfennig.files.wordpress.com/2018/05/writing-friday1.jpg?w=656)
Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Hier ist mein Beitrag für diese Woche.
Gewähltes Monatsthema:
Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter ein: Malkasten, Sonnenblumen, hungrig, Orange, Unglück
Nach dem Unglück vom Monatsanfang wurde langsam sichtbar, was ein Opfer der Flammen geworden war und was nicht:
Das Einfamilienhaus der Gogogs war abgebrannt, die Mauern standen noch halbwegs, das Dach war eingestürzt. Aber ein Malkasten war unversehrt in der Asche zu finden, ebenso eine Orange, die nicht in der Küche gelegen hatte, wo der alte Herd außer Kontrolle geraten war, sondern vorm Fenster.
„Mit der Apfelsine haben wir neulich Ball gespielt, und dabei ist sie aus dem Fenster geflogen!“, sagte der elfjährige Valentin zu seiner dreizehn Jahre alten Schwester Vanessa.
Diese erwiderte: „Stimmt. Dafür könntest du mich jetzt einmal damit malen, bei den Sonnenblumen, die den Brand einigermaßen überstanden haben!“
„Wie genau meinst du?“
„Mit der Apfelsine auf dem Kopf!“
„Ok, dann spiele ich jetzt Wilhelm Tell mit dem Pinsel! Oder den Maler, der so ähnlich heißt wie wir, mit dem Sonnenblumenbild, das früher im Wohnzimmer hing …“
„Van Gogh; aber jetzt gehen wir mal!“
Draußen gingen die beiden also durch den teilweise verkohlten Garten und stellten sich bei den Sonnenblumen auf, bis zu denen das Feuer nicht gereicht hatte, die Feuerwehr war für diese gerade noch rechtzeitig eingetroffen.
Valentin fing an zu malen. Die Orange bildete einen guten Kontrast zu Vanessas schwarzen Haaren.
Da erhob sich vor ihr etwas aus der Erde – eine Art Kobold, der sich dort vergraben haben musste! Valentin fiel der Pinsel aus der Hand und die Orange von Vanessas Kopf, direkt vor der Kobold, der nun zu ihnen sprach:
„Ich heiße Hunnbold und bin ein Gartenkobold! Und ich bin immer hungrig nach Lebensmitteln, die die Menschen in ihren Gärten oder auf ihren Komposthaufen entsorgen!“
„Bitte, du kannst die Apfelsine essen!“, sagte Vanessa zu ihm, und er antwortete:
„Später, wenn euer Bild fertig ist. Also, jetzt mal weiter, Junge – aber auch mit mir drauf!“
„Ja, ja“, sagte Valentin und hob den Pinsel wieder auf.
Später erklärte der Kobold den Geschwistern etwas:
„Ich habe einen Vorschlag für euch: Ihr bringt mir immer wieder etwas Essbares raus in den Garten – und ich benachrichtige ein paar Riesen, die ich gut kenne und die mir noch etwas schulden – und die euer Haus über Nacht wieder aufbauen können!“
Da erwiderten die Geschwister:
„Das wäre cool, wenn es wirklich geht!“ „Und wir haben immer etwas für dich!“
Die Nacht verbrachten sie, wie immer in der letzten Zeit, bei einer Tante und einem Onkel, die ein paar Kilometer entfernt wohnten. Doch am nächsten Tag fuhren sie schon in der Frühe, noch vor der Schule, mit dem Fahrrad zu ihrem Grundstück – und tatsächlich stand ihr Haus nun wieder fast so da wie zuvor!
Die Riesen würden noch eine weitere Nacht kommen, erklärte ihnen der Kobold, unter einer Bedingung:
„Wenn ihr nachher auch von ihnen ein Bild malt!“
„Aber wir wissen nicht, wie sie aussehen!“
„Stellt sie euch einfach so vor, wie ihr wollt!“
„Das wäre cool!“
Und so staunten bald auch ihre Eltern und die Baufirma darüber, wie schnell sich so ein Haus von selbst wieder aufbauen konnte.
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