Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Hier ist mein Beitrag für diese Woche.
https://readbooksandfallinlove.com/
https://readbooksandfallinlove.com/2018/11/09/henriette-writingfriday-week-45/
Gewähltes Monatsthema:
Erzähle wie die Welt aussehen würde, wenn es überall nur noch eine Jahreszeit geben würde.
Wieder einmal war es ein heißer Tag, nachdem nun schon mehrere Jahre permanent Sommer herrschte.
Heizungen wurden in neue Häuser gar nicht mehr immer eingebaut, dafür überall Klimaanlagen. Und Gefrierfächer waren noch beliebter als zuvor.
Als Dinah und Dieter aus der Schule kamen, riefen sie dann auch sogleich aus:
„Gibt es neues Eis?“
„Heute war der Heimweg besonders heiß!“
„Langsam, langsam!“, sagte ihr Vater. „Mutter ist noch beim Einkaufen!“
Ein paar Minuten später kam die Mutter zurück, und die Kinder liefen ihr sogleich entgegen.
„Heute hat es länger gedauert“, sagte sie. „Dafür habe ich viel Eis mitgebracht!“
Da riefen die Kinder aus:
„Au ja!“ „Ist es wieder Gran Moreno?“
Es herrschte also permanent Sommer auf der Nordhalbkugel, durch eine Veränderung der Erdachse, und auf der Südhalbkugel war seitdem nur noch Winter.
In Südamerika etwa oder in Neuseeland wuchsen die Gletscher seither umso stärker, während sie in der Arktis immer weiter schmolzen. In der Tundra wuchsen langsam mehr Bäume, während sie in Neuseeland am Verschwinden waren.
Seit ein paar Monaten nun waren die Antarktis und Südamerika, wohl endgültig, durch eine Gletscherbrücke miteinander verbunden.
Man nannte diesen Gletscher mittlerweile „Gran Moreno“, nach dem schon bestehenden Perito Moreno, der nun einen Teil dieser Brücke bildete. Und es hatte nicht lange gedauert, bis ein Eishersteller auf die Idee gekommen war, eine Eissorte nach diesem Gletscher zu benennen, und diese Sorte war schon bald ein Renner geworden.
Auf die Frage ihrer Kinder antwortete die Mutter:
„Weshalb ich heute länger gebraucht habe: Ich habe wieder das Gran Moreno mitgebracht! Dazu ein paar Broschüren, die im Markt auf dem Eisfach auslagen. Darin könnt ihr einiges lesen, auch über Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, weil es dort zu heiß und trocken, oder auch zu kalt wird!“
Interessiert sahen sich die Kinder die Broschüren an, in denen auch ein Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Und zwar ging es darum, nach dem Verzehr des Eises die Stiele zu sammeln und aus ihnen etwas zu basteln. Mit diesen Basteleien wollte der Eishersteller gemeinsam mit einigen Bundesministerien eine Ausstellung eröffnen, deren Erlöse den Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, zugute kämen.
Einige Zeit später, nach dem Mittagessen, sagte Dieter:
„Ich baue aus den Stielen eine Holzbrücke!“
Dinah fuhr fort:
„Und ich Eisenbahnschienen, die über die Brücke führen, bis nach Südamerika!“
Die Eltern meinten dazu:
„Ja, wenn sich ein paar Millionen Kinder an dem Wettbewerb beteiligen …“
„… dann könnte die vielen Holzstiele wirklich einen langen Weg ergeben, selbst wenn sie nicht hintereinander gelegt sind!“