Monat: August 2020
Emma am Meer – #WritingFriday

Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Hier ist mein Beitrag für diese Woche.
Diesmal kombiniere ich zwei Monatsthemen:
Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Emma war verblüfft über die Weiten des Meeres, sie hätte nie gedacht…” beginnt.
Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Maske, Habseligkeiten, müde, absichtlich, Widerling
Dies ist der siebte Teil nach sechs anderen Writing-Friday-Beiträgen:
Der Regen mit dem verheißungsvollen Bogen
Jasmin am Ende des Regenbogens
Merkwürdige Stimmungen am Ende des Regenbogens
Emma war verblüfft über die Weiten des Meeres, sie hätte nie gedacht, dass man wirklich so weit ohne jedes Hindernis blicken könnte.
Gerade noch hatte sie sich unter den Bauch der dreibeinigen Katze gebeugt, und schon war sie hier gelandet. Von so einer Weite hatte sie zwar andere schon erzählen gehört, aber selbst immer in den Bergen oder in der Großstadt am Fuße dieser Berge gelebt, wo die Sicht selten mehr als ein paar hundert Meter betrug.
Irgendeinen Grund musste es haben, dass irgendeine Magie sie hierher verschlagen hatte; und so wanderte sie am Ufer entlang, wobei ihr die meiste Zeit ein kühler Wind vom Meer in die Seite wehte.
Bald schon wurde sie müde und setzte sich auf einen Stein. Bei dem Wind musste sie aufpassen, dass er nicht noch ihre wenigen Habseligkeiten wegwehte, nämlich ein Halstuch und ein paar Geldscheine, die sie in einer Tasche ihrer Jeansjacke trug – sowie ein Säckchen mit Salz, das sie in einer weiteren Jackentasche trug und jetzt beiläufig in die Hand nahm.
Es stammte von Willsal, dem Besitzer eines Salzbergwerks in ihrem Heimattal. Eigentlich ein Widerling, der sich immer wieder gerne eine Maske aufsetzte, besonders wenn die Zeit der Perchten angesagt war. Häufig erschreckte er andere absichtlich, manchmal mit einem lauten Hupen nachts, manchmal auch mit einem ganz besonderen Kostüm, das wie ein Haufen Salzkristalle aussah und weithin einen fauligen Geruch verströmte. Aber als Emma aus dem Tal in die Großstadt zog, hatte er ihr dieses Säckchen mit Salz geschenkt, welches sich nun plötzlich für einen Moment in Richtung des Meeres bog, als wollte es Kontakt mit dem Salzwasser aufnehmen.
Kurz darauf bog es sich wieder zurück; doch jetzt erblickte Emma in der Ferne einen Regenbogen, größtenteils über dem Meer, aber mit einem Ende über dem Land.
Sie fühlte sich auch wieder etwas gestärkt, obwohl sie schon länger nichts gegessen hatte, und machte sich auf in Richtung dieses Regenbogens.
Fortsetzung wird bald folgen
Trix die rote Torkatze – #WritingFriday

Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Hier ist mein Beitrag für diese Woche.
Gewähltes Monatsthema:
Berichte aus dem Alltag von Trix, einer dreibeinigen roten Katze mit einem verblüffenden Talent.
Dies ist der sechste Teil nach fünf anderen Writing-Friday-Beiträgen:
Der Regen mit dem verheißungsvollen Bogen
Jasmin am Ende des Regenbogens
Merkwürdige Stimmungen am Ende des Regenbogens
Auch Trix, eine Katze mit rotem Fell und drei Beinen, hatte den Regenbogen gesehen. Trotzdem fand sie in den Tagen darauf nur die üblichen Mäuse zum Jagen. Fisch hatte sie in letzter Zeit nur sehr selten bekommen, hatte kaum einen fangen können.
So war sie zunächst auch zu missmutig, um sich den Menschen zu zeigen, die neu in diese Gegend kamen.
Doch als sie Albnig den Widder erblickte, wie er auf die Menschen zukam und einige von ihnen mit sich nahm, war ihr Interesse wieder geweckt. Denn wenn sie eines dieser Erzeugertiere zu Gesicht bekam, konnte sie immer wieder hoffen, dass einmal wieder etwas Unerwartetes passierte – und wenn es nur ein ganz kleines Lamm war, das sie sich gerade noch rechtzeitig schnappen konnte. Manchmal trugen diese Tiere gar einen Geruch mit sich, der die Katze zu großen Sprüngen an weit entfernte Orte befähigte; und auch dieser Widder strömte einen strengen Geruch aus …
Schon hörte Trix einen der Menschen etwas rufen:
„Oh, eine rote Katze, und mit drei Beinen!“
Da erwiderte Jasmin, mit der die Katze schon immer fast befreundet war:
„Ja, Kurt, das ist Trix! So haben wir sie immer genannt; aber niemand hat gesehen, wie sie geboren wurde, oder wie sie ihr viertes Bein verlor, ob sie gar jemals eines hatte!“
„Jedenfalls scheint sie damit sehr gut zu laufen!“, sagte Pluvinura, und Emma meinte:
„Ich sehe da etwas …“
Alle sahen hin – und tatsächlich war zwischen den Beinen der Katze ein blaugrüner Schimmer zu erkennen.
„Dort hindurch geht es zum Meer!“, sagte Jasmin, worauf sie alle anderen anstarrten.
Hier befand man sich mehrere hundert Kilometer vom Meer entfernt – aber diese dreibeinige Katze verfügte offenbar über eine Gabe!
Jasmin erklärte weiter:
„Ich habe schon länger vermutet, dass diese Katze … einen Bezug zu fernen Orten besitzt – jedenfalls tauchte sie schon zwei- oder dreimal mit Fischen im Maul auf, die es hier nicht gibt, dafür aber nach Salzwasser rochen!“
Emma bückte sich und schob ihren Kopf unter den Bauch der Katze, drehte ihren Kopf nach oben – und plötzlich waren sie und die Katze verschwunden, als wären die Beine der Katze ein Tor zu einem anderen Ort gewesen!
Fortsetzung wird bald folgen
Verena Petrasch: Der Händler der Töne – Rezension
Sehr phantasievolles und spannendes Kinderbuch
Erstmals seit ungefähr zwei Jahren habe ich auf lovelybooks wieder ein Rezensionsexemplar gewonnen; und dies ist meine Rezension:
Originell und sehr phantasievoll ist das Buch von Beginn an, mit den vielen Ideen zu einer Welt, in der Töne und Klänge eine besondere Rolle spielen. Durch die Klangbögen, die wie Teleportale wirken, gelangen die Protagonisten in ferne Gegenden, die mal an den Vorderen Orient, mal an eine düstere Hafenstadt, mal an Island, an das tropische Afrika, den Fernen Osten oder an Russland erinnern.
Dennoch fiel es mir am Anfang noch etwas schwer, in die Geschichte hinein zu finden, da sie beginnt, als der Junge Noé seine Reise bereits angetreten hat. Seine Alltagswelt, in der er aufgewachsen ist und der er entfliehen wollte, wird erst ein paar Kapitel später beschrieben. Da hätte ich mir doch ab und zu etwas auktoriale Perspektive, die manches kurz erklärt, gewünscht.
Auch werden die eigentlichen Antagonisten, nämlich die Klangpiraten, erst spät erwähnt, auch nicht im Klappentext. Dadurch ist ein wenig Spannungspotential verloren gegangen. So hielt ich zunächst den Händler für den Hauptgegner, weil er anfangs so unfreundlich ist. Zuerst erscheint er sehr stereotyp; im Verlauf des Buches treten aber andere Züge bei ihm hervor.
Spätestens in der zweiten Hälfte legt die Spannung aber mächtig zu. Und die spezielle Bedeutung der Töne und Klänge sorgt immer wieder für unerwartete Wendungen.
Am Schluss fügt sich alles passend zusammen, nur die letzten zwei Seiten treten den Ausgang meinem Empfinden nach etwas zu breit; dies ist aber Ansichtssache.
Insgesamt ein gut geeignetes Buch für Kinder und Junggebliebene.
Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte!
🎶🎶🎶🎶 4/5