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Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Hier ist mein Beitrag für diese Woche.
Gewähltes Monatsthema:
Schreibe eine Geschichte die mit dem Satz “Jack griff zu seinem Schwert und zögerte dann doch, denn…” beginnt.
Jack griff zu seinem Schwert und zögerte dann doch, denn dieses Pferd war ihm mittlerweile ans Herz gewachsen, auch wenn es „Bad Giant“ hieß, also „Böser Riese“.
Riesig war dieser schwarze Hengst tatsächlich, am Widerrist höher als Jacks Kopf. Im Galopp hatte er seinen Reiter über die Waldwege getragen, bis zu diesem See mit der felsigen Insel inmitten. Auf dieser Insel sollte ein magischer Sattel verborgen liegen. Doch könnte er dorthin nur auf einem Tier gelangen, dem er auch das Herz durchbohrte, so hatte es die Hexe Equizida ihm gesagt. Ob nur zum Seeufer, oder auch bis zur Insel, war nicht ganz klar. Von hier aus sah er ohnehin keine Möglichkeit, auf die Insel zu gelangen, ohne selber zu schwimmen.
Sein Lieblingspferd hatte er darum schon daheim gelassen und sich diesen Gaul zugelegt, den niemand haben wollte, weil er nach anderen Pferden trat. Auf dem Ritt hierher hatte er sich jedoch brav verhalten, daher zögerte Jack, ihm sein Schwert ins Herz zu stoßen.
Wie er so in Gedanken auf dem Pferd saß, hörte er hinter sich etwas galoppieren. Und als er sich umdrehte, erblickte er einen Kentaur, der etwas Seltsames auf dem Rücken trug.
Dieser Kentaur kam näher, und jetzt meinte Jack eine Art Herz zu erkennen, das über dessen Rücken schwebte und auf diesen Rücken schlug.
Und schon sprach der Kentaur zu ihm:
„Ich heiße Hurron, und mich hat die Fee Heartfly einst verzaubert, aus Rache, dass ich ihre Liebe nicht erwiderte, ihr gar das Herz brach. Dafür zauberte sie ein Herz herbei, das mir seitdem immer auf den Rücken schlägt, an das ich selbst aber mit meinen Beinen nicht fassen kann. Und es lässt sich auch nicht etwa an einem Baum abstreifen. Vor kurzem aber haben die Feen und Hexen in dieser Gegend beschlossen, dass meine Strafe beendet werden könnte, wenn sich jemand bereit erklärt, dieses Herz zu zerstören!“
„Und da denkst du an mich?“, fragte Jack. „Würdest du mich dafür auch auf die Insel tragen?“
„Ja, das könnte ich, denn ich kenne auch ein paar flache Stellen in dem See! Doch jetzt darfst du erst einmal zuschlagen!“
Jack ergriff sein Schwert und schlug damit nach dem schwebenden Herz über dem Rücken des Kentauren. Und schon löste sich dieses Herz in Luft auf!
Der Kentaur atmete auf und sagte zu Jack:
„Jetzt setz dich auf meinen Rücken, und ich trage dich zu dem magischen Sattel! Wenn du auf ihm sitzt, kannst du mit deinen Pferden sprechen!“
Dies tat Jack, und der Kentaur trug ihn auf einem Zickzackpfad durch den See bis zur Insel und dort zu einem Loch in den Felsen, in dem Jack einen Sattel entdeckte, der zunächst wie ein gewöhnlicher Sattel aussah.
Er nahm ihn an sich; und der Kentaur trug ihn mit dem Sattel zurück ans Ufer des Sees, wo Bad Giant schon auf sie zu warten schien.
Hurron der Kentaur verabschiedete sich, und Jack setzte seinem Pferd den neuen Sattel auf. Sobald er dann er auf diesem Sattel saß, sagte er zu Bad Giant:
„Zu Hause verträgst du dich aber mit den anderen Pferden im Stall!“
Dieser schien ihn tatsächlich zu verstehen und erwiderte in einem wiehernden Ton:
„Ja, das werde ich! Bei meinem früheren Herrn war es unerträglich, da habe ich meinen Frust an anderen Pferden ausgelassen!“
„Bei mir brauchst du das nicht!“, sagte Jack noch. „Ich werde dich genauso gut behandeln wie meine übrigen Pferde. Und jetzt schnell heim!“
„Ich bin schon gespannt“, erwiderte Bad Giant. „Du wirst mich nicht extra antreiben müssen!“
Und er galoppierte drauflos.
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