Freude über Leserinteresse – #WritingFriday, KW 8

Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Hier ist mein Beitrag für diese Woche.

 

Gewähltes Monatsthema:

Schreibe darüber wie man dir eine Freude machen kann.

Im letzten Jahr war es doch eine neue Erfahrung für mich, als ich auf lovelybooks eine Verlosung veranstaltete. Sechs Exemplare eines Kinderbuches hatte ich dabei zu verlosen.

Die Aktion wurde nicht im Newsletter von lovelybooks erwähnt, aber dennoch meldeten sich ein paar mehr Leserinnen, als ich Printexemplare zu vergeben hatte. Denen, auf die das Los nicht fiel, bot ich ein eBook an. Zwei Leserinnen reagierten auch darauf interessiert.

Wobei ich nun die besondere Freude verspürte, waren die Kommentare mancher Leserinnen, wie sie sich für ein Exemplar interessierten, und wie einige auch ihre Freude ausdrückten, ausgewählt worden zu sein.

Von den acht, denen ich nun ein Print oder eBook schickte, meldeten sich dreie nicht mehr; und von den übrigen schrieben einige eine bessere, andere eine schlechtere Rezension. Eine Gewinnerin eines eBooks drückte sich ähnlich wie eine Lehrerin aus, bei der man den Unterricht stört.

Interessant war auch, dass sich Teenager und junge Erwachsene begeistert zeigten von einem Buch, das ich eigentlich ursprünglich für bis zu 12 Jahre gedacht hatte. Leserinnen mittleren Alters konnten damit hingegen weniger anfangen.

Insgesamt ist aber die Freude darüber unvergessen, wie interessiert sich so viele Leserinnen während des Bewerbungsvorgangs ausdrückten.

Jack, sein Schwert und ein Herz – #WritingFriday, KW 7

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Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Hier ist mein Beitrag für diese Woche.

Gewähltes Monatsthema:
Schreibe eine Geschichte die mit dem Satz “Jack griff zu seinem Schwert und zögerte dann doch, denn…” beginnt.

Jack griff zu seinem Schwert und zögerte dann doch, denn dieses Pferd war ihm mittlerweile ans Herz gewachsen, auch wenn es „Bad Giant“ hieß, also „Böser Riese“.
Riesig war dieser schwarze Hengst tatsächlich, am Widerrist höher als Jacks Kopf. Im Galopp hatte er seinen Reiter über die Waldwege getragen, bis zu diesem See mit der felsigen Insel inmitten. Auf dieser Insel sollte ein magischer Sattel verborgen liegen. Doch könnte er dorthin nur auf einem Tier gelangen, dem er auch das Herz durchbohrte, so hatte es die Hexe Equizida ihm gesagt. Ob nur zum Seeufer, oder auch bis zur Insel, war nicht ganz klar. Von hier aus sah er ohnehin keine Möglichkeit, auf die Insel zu gelangen, ohne selber zu schwimmen.

Sein Lieblingspferd hatte er darum schon daheim gelassen und sich diesen Gaul zugelegt, den niemand haben wollte, weil er nach anderen Pferden trat. Auf dem Ritt hierher hatte er sich jedoch brav verhalten, daher zögerte Jack, ihm sein Schwert ins Herz zu stoßen.
Wie er so in Gedanken auf dem Pferd saß, hörte er hinter sich etwas galoppieren. Und als er sich umdrehte, erblickte er einen Kentaur, der etwas Seltsames auf dem Rücken trug.
Dieser Kentaur kam näher, und jetzt meinte Jack eine Art Herz zu erkennen, das über dessen Rücken schwebte und auf diesen Rücken schlug.
Und schon sprach der Kentaur zu ihm:
„Ich heiße Hurron, und mich hat die Fee Heartfly einst verzaubert, aus Rache, dass ich ihre Liebe nicht erwiderte, ihr gar das Herz brach. Dafür zauberte sie ein Herz herbei, das mir seitdem immer auf den Rücken schlägt, an das ich selbst aber mit meinen Beinen nicht fassen kann. Und es lässt sich auch nicht etwa an einem Baum abstreifen. Vor kurzem aber haben die Feen und Hexen in dieser Gegend beschlossen, dass meine Strafe beendet werden könnte, wenn sich jemand bereit erklärt, dieses Herz zu zerstören!“
„Und da denkst du an mich?“, fragte Jack. „Würdest du mich dafür auch auf die Insel tragen?“
„Ja, das könnte ich, denn ich kenne auch ein paar flache Stellen in dem See! Doch jetzt darfst du erst einmal zuschlagen!“
Jack ergriff sein Schwert und schlug damit nach dem schwebenden Herz über dem Rücken des Kentauren. Und schon löste sich dieses Herz in Luft auf!
Der Kentaur atmete auf und sagte zu Jack:
„Jetzt setz dich auf meinen Rücken, und ich trage dich zu dem magischen Sattel! Wenn du auf ihm sitzt, kannst du mit deinen Pferden sprechen!“

Dies tat Jack, und der Kentaur trug ihn auf einem Zickzackpfad durch den See bis zur Insel und dort zu einem Loch in den Felsen, in dem Jack einen Sattel entdeckte, der zunächst wie ein gewöhnlicher Sattel aussah.
Er nahm ihn an sich; und der Kentaur trug ihn mit dem Sattel zurück ans Ufer des Sees, wo Bad Giant schon auf sie zu warten schien.

Hurron der Kentaur verabschiedete sich, und Jack setzte seinem Pferd den neuen Sattel auf. Sobald er dann er auf diesem Sattel saß, sagte er zu Bad Giant:
„Zu Hause verträgst du dich aber mit den anderen Pferden im Stall!“
Dieser schien ihn tatsächlich zu verstehen und erwiderte in einem wiehernden Ton:
„Ja, das werde ich! Bei meinem früheren Herrn war es unerträglich, da habe ich meinen Frust an anderen Pferden ausgelassen!“
„Bei mir brauchst du das nicht!“, sagte Jack noch. „Ich werde dich genauso gut behandeln wie meine übrigen Pferde. Und jetzt schnell heim!“
„Ich bin schon gespannt“, erwiderte Bad Giant. „Du wirst mich nicht extra antreiben müssen!“
Und er galoppierte drauflos.

Alles noch wegen einer Bombe – #WritingFriday, KW 6

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Diese Aktion wurde von ELIZZYs #WritingFriday von ihrem Blog read books and fall in love ins Leben gerufen. Hier ist mein Beitrag für diese Woche.

Gewähltes Monatsthema:
Erwin, ein 74 jähriger Senior, entreißt von zu Hause – erzähle von seinem Abenteuer. (Bedenke dabei, er wird nach nur 17 Stunden wieder gefunden und nach Hause gebracht.)

„Schwester Angelina ist also nicht mehr“, dachte sich Erwin, als er so in seinem Zimmer saß. Ein paar Tage vorher hatte er noch mit seinen Kindern seinen 74. Geburtstag gefeiert – ob er den 75. noch erleben würde?
Schwester Angelina war immer seine Lieblingsschwester gewesen in diesem Heim, immer wieder hatte sie einen lustigen Spruch auf den Lippen. Und nun war sie einer Fliegerbombe zum Opfer gefallen, wie er einem Gespräch der Heimleiterin mit Schwester Lilly entnommen hatte. Diese Schwester mochte er weitaus weniger, sie hatte nie Zeit für einen. Gab es das denn wirklich noch? Irgendwie hatte er es in Erinnerung, dass der Krieg zu Ende ging, noch bevor er ein Jahr alt wurde. Das Haus seiner Eltern war allerdings von so einer Bombe zerstört worden. Da mussten sie aus ihrer Heimat fliehen, und auf dieser Flucht wurde er geboren, direkt auf dem zugefrorenen See am Stadtrand.
Jetzt war der Krieg also zurückgekehrt – aber diesen See wollte er noch einmal sehen, wohin er mit seiner Familie Sonntags so viele Ausflüge unternommen hatte.

Erst einmal kam er nicht dazu, denn Schwester Lilly brachte ihm das Abendessen; und gleich, nachdem er aufgegessen hatte, wollte sie ihn ins Bett bringen.
Er wollte widersprechen:
„Heute Nacht müssen wir in den Keller! Wie bei meinen Eltern!“
„Ach, Unsinn“, sagte sie. „Die sind doch längst tot. Aber wenn Sie noch nicht wollen, kann Sie auch die Nachtschwester ins Bett bringen!“
So ließ sie ihn sitzen. Bis die Nachtschwester nach ihm sah, konnten noch Stunden vergehen, da konnte er durchs Fenster abhauen!

Zum Glück lag sein Zimmer im Erdgeschoss, so holte er sich nur ein paar Schrammen. Den Weg zum See fand er auch im Dunkel im Schlaf.
Wieder einmal war der See zugefroren, genau wie bei seiner Geburt, wie man ihm erzählt hatte. Auf der Bank ließ es sich bequem sitzen, bis in den Mittag des nächsten Tages hinein. Passiert war jedenfalls immer noch nichts!

Doch nun hörte er die Stimmen seiner Tochter und seines Sohnes: „Papa!“, riefen sie. „Da bist du tatsächlich!“
„Die Heimleitung hat es heute Morgen schon versucht, uns zu erreichen; aber wir waren alle nicht zu Hause!“
Doch er starrte nur auf eine andere Person.
„Sind Sie von den Toten auferstanden, Angelina?“, fragte er die Schwester, die mit seinen Kindern gekommen war.
„Aber nein; wie kommen Sie denn darauf?“, erwiderte sie. „Kommen Sie jetzt besser mit, Sie erfrieren hier sonst noch!“
„Ich hörte, Ihr Haus wäre von einer Bombe getroffen worden, wie das Haus meiner Eltern!“, sagte er, und sie entgegnete:
„Der Krieg ist doch lange vorbei! Aber gestern wurde auf meinem Weg eine Fliegerbombe entschärft, da konnte ich nicht in die Stadt fahren, die Heimleitung hat mir frei gegeben!“
Und seine Kinder sagten:
„Jetzt komm bitte wirklich mit!“
„Und nächsten Sonntag besuchen wir dich. Da gehen wir wieder zum See, sehen, ob er noch zugefroren ist!“